Mit durchschnittlich mehr als 2100 Sonnenstunden pro Jahr gilt der südlichste Kanton der Schweiz zurecht als «Sonnenstube der Schweiz». Im Sopraceneri (Region um Bellinzona, Locarno, Maggia-Tal) werden die Reben teilweise noch an traditionellen Pergolen erzogen. Im Sottoceneri (Lugano, Malcantone, Mendrisio) hingegen prägen moderne Drahtrahmensysteme das Landschafsbild. Dies ist jedoch nicht der einzige Unterschied zwischen den beiden Tessiner Weinbaugebieten: leichte, wenig kalkhaltige, alpine Granit- und Gneisböden zeichnen das Sopraceneri aus. Das Sottoceneri hingegen ist geprägt von schweren, fruchtbaren Böden aus einem Gemisch aus Gesteinen vulkanischen Ursprungs und Gletschermoränen.
Das Verbindungsglied zwischen den südlichen und nördlichen Gefilden ist der Merlot. Seit 1906 gilt die Rotweintraube im Tessin als Leitsorte und beansprucht mittlerweile über 80 Prozent der 1100 Hektar umfassenden Rebfläche. Weitere zehn Prozent sind mit Bondola, einer alten einheimischen Sorte, Cabernet Sauvignon und Cabernet franc oder Pinot noir bestockt. Weisse Sorten wie Sauvignon blanc, Chardonnay, Chasselas oder Viognier ergänzen mit geringen Flächen die Tessiner Sortenvielfalt. Dass trotzdem etwas mehr als ein Fünftel der Produktion auf Weisswein entfallen, liegt an der grossen Beliebtheit des Weisswein-Spezialität Merlot bianco.
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