Eine Flasche Calafuria steht auf der Treppe eines apulischen HausesEine Flasche Calafuria steht auf der Treppe eines apulischen Hauses

Calafuria


Vito Palumbo, Geburtshelfer des hippsten Rosés Italiens!Vito Palumbo, Geburtshelfer des hippsten Rosés Italiens!

Gestatten: Vito Palumbo, Geburtshelfer des hippsten Rosés Italiens!

Dass Italiens Weintrinker die Welt heute durch die rosa Brille sehen, hat einen Grund – und der heisst Calafuria. Er ist der hippste Rosé des Stiefels, stammt aus dem Hause Antinori und hat diesen Weintyp im Alleingang ins Luxussegment katapultiert. Eine mundwässernde Erfolgsgeschichte.

«In Apulien schlägt die Rock-’n’-Roll-Seele von Antinori», sagt Vito Palumbo. Als CEO von Tormaresca, dem apulischen Besitz des toskanischen Weinadelsgeschlechts, muss er es wissen. Denn er war Geburtshelfer für einen der hippsten Tropfen des Antinori-Portfolios: Calafuria. Dieser Rosé hat eine einzigartige Erfolgsgeschichte hingelegt. Vor acht Jahren geboren, ist er heute die unbestrittene Nummer eins am italienischen Markt. Mehr noch: Kein italienischer Rosato kam je so chic daher. Der jüngste Jahrgang wurde im neuen Ferragamo-Hotel in Mailand lanciert, das Etikett für die Magnum- Edition hat Italiens Pop-Superstar Elodie designt – viel mehr Fame für einen Wein geht kaum. Und das in einem Land, wo Rosé vor 15 Jahren noch als Tropfen zweiter Klasse galt. Wie in aller Welt kam es dazu?


Vito Palumbo zusammen mit den Kings of ConvenienceVito Palumbo zusammen mit den Kings of Convenience

Prominente Gäste: Vito Palumbo (M.) zusammen mit den Kings of Convenience, die anlässlich des Locus-Festivals 2022 in Apulien zu Gast waren.


«Hinter Calafuria steht eine Vision», sagt Vito. «Und zwar nicht nur in Sachen Marketing, sondern auch in puncto Winemaking. Unser Ziel war es, einen Spitzen-Rosé zu erschaffen, der Wein für eine junge Generation cool macht und gleichzeitig den Kenner überzeugt.» Qualitativ und preislich siedelte sich Calafuria von Anfang an im gehobenen Segment an – und die Wette ging auf. Wer war der Vater dieser gewagten Idee? «Oh, solch visionäre Einfälle sind typisch für Marchese Piero Antinori! Er war überzeugt, dass es einen Markt für ambitionierten Rosé gibt.» Vito Palumbo steuerte sein untrügliches Marketing-Gespür bei, und der kometenhafte Aufstieg von Calafuria nahm seinen Lauf.

Um das Versprechen dieses Weins einzulösen, setzt man bei Antinori alles in Bewegung. «Die Trauben kommen ausschliesslich aus eigenen Rebbergen unserer Masseria Maìme am Absatz des Stiefels. So haben wir Kontrolle über den kompletten Herstellungsprozess.» 

Gekeltert wird der Tropfen aus Negroamaro. «Diese Rebsorte hat eine besonders dicke, knackige, farbintensive Schale, die dem Wein in kurzer Zeit einen rosa Schimmer und gleichzeitig viel Aroma mitgibt.» Inspiriert war Calafuria, so erzählt Vito, vom ungeheuren Erfolg der Rosés aus der Provence in den letzten Jahren. «Die führende provenzalische Rosé-Marke Whispering Angel etwa wurde vom Luxuskonzern LVMH gekauft – wenn das kein Beweis ist, dass Rosé das Zeug zum Edelprodukt hat.» Doch Calafuria ist weit entfernt von einer Kopie. «Seine Farbe erinnert zwar an die Exemplare aus der Provence, er ist heller als ein typisch italienischer Rosato. Doch im Geschmack zeigt er ganz klar apulisches Profil: lebhaft, fruchtig, vibrierend, intensiv. » Das alles gelingt dank der Negromaro-Traube mit nur drei Stunden Schalenkontakt. «Jemand hat mal gesagt: ‹Rosé ist der Wein einer einzigen Nacht.› Und das stimmt: In einer Nacht entscheidet sich das Schicksal des Jahrgangs.»



Schon die Römer tranken Rosé

Rosé wurde in Apulien übrigens nicht erst gestern erfunden. Ganz im Gegenteil: «1946 wurde der erste italienische Rosato in Flaschen gefüllt – und zwar hier in Puglia», sagt Vito, der selber vom Stiefelabsatz stammt. Überhaupt hat dieser Weintyp in Italien eine lange Tradition. «Manche Historiker vermuten, dass schon die alten Römer Rosé tranken, weil sie keine Zeit für eine vollständige Maischegärung hatten. Ob’s stimmt? Wer weiss. Jedenfalls ist es eine schöne Vorstellung!», lacht Vito. Und noch ein spannender Fakt: Rosé ist in Apulien nicht unbedingt ein Sommerwein. «Wir trinken Rosato das ganze Jahr über, vor allem an Weihnachten. Traditionell ist er unser ‹novello›, der junge Wein, der kurz nach der Ernte in den Verkauf kommt. Also zeitlich passend zu den Feiertagen. Mit Rosé verbinden wir in Apulien seit jeher eine festliche Stimmung. Genau das war auch unsere Vision für Calafuria: ein Wein zum Teilen, Feiern und Geniessen, für besondere Momente und grosse Tafelrunden unter Familien und Freunden.»


Unbeschwert

So schmecken Sommer und Geselligkeit! In der Nase reifer Pfirsich, rote Beeren und rosa Grapefruit, im Gaumen supersaftig, lebhaft und frisch mit einer aparten Würznote. Das will man in grossen Schlucken trinken.



Speisejoker Rosé

Rosé ist der ultimative Speisejoker. Er hat von allem etwas – Frucht, Säure, Tannin –, aber von nichts zu viel. Mit seiner ausgewogenen Art zähmt er sogar Speisen, die sonst nahezu weinresistent sind: fette, salzige Fische wie Sardinen oder Sardellen etwa, eingelegte Oliven oder Gemüse mit Bitternote wie Artischocken oder grüne Spargeln. Naturgemäss ist er ein Hit zu allem Mediterranen – Ratatouille, Meeresfisch mit Kräutern in der Salzkruste, Austern –, doch er liebt auch die asiatische Küche, insbesondere indische Currys. Als Barbecue-Tropfen umschmeichelt er grillierte Crevetten und löscht das Feuer nach scharfer Salsiccia. Und rein gar nichts hält Sie davon ab, die Rosé-Nummer bis zum Dessert durchzuziehen: Zu frischen Erdbeeren und saftigen Pfirsichen ist er ein Gedicht!


Eine Flasche Calafuria mit frischen MuschelnEine Flasche Calafuria mit frischen Muscheln



Verschiedene Magnumflaschen des CalafuriaVerschiedene Magnumflaschen des Calafuria

Italiens größter Popstar schmückt die Magnumflasche

Jedes Jahr füllt Tormaresca 50 000 Magnums mit einem wechselnden Künstleretikett. «Mal ist es ein Fotograf, mal ein Designer, Illustrator oder Street-Artist, dem wir freie Hand lassen», erzählt Vito, der eng mit den Künstlern zusammenarbeitet. «Für das Label 2022 hatten wir das Glück, Italiens grössten Popstar Elodie an Bord zu haben. Ihre Augen schauen jetzt von der Magnumflasche. Sie hat selber eine Zeit lang in Apulien gelebt, sie liebt das Lebensgefühl und hat sofort zugesagt. Für uns ist es die perfekte Partnerschaft. Elodie wird von Jung und Alt, von Popfans und Musikkennern gleichermassen geliebt. Was könnte besser zur Philosophie von Calafuria passen?»



Unkomplizierter Luxus-Rosato

Und dann hat Calafuria noch einen grossen Bruder: Furia di Calafuria. «Auf der Masseria Maìme gab es eine Parzelle mit Cabernet franc, die uns zurief: ‹Ich kann auch Rosé machen!› Der Erfolg von Calafuria hatte uns gezeigt, dass ein Markt für Luxus-Rosé existiert. Furia di Calafuria ist ein echtes Gourmetexemplar: Negroamaro, Syrah und eben – Cabernet franc geben ihm besonders viel Schmelz und Würze. Dieser Wein fühlt sich auch im Michelin-besternten Restaurant wohl. Er ist luxuriös in der Aufmachung und circa doppelt so teuer wie Calafuria. Ein Geniesserwein, mit dem man Spass bei Tisch haben kann, komplex, aber nicht kompliziert.» 


Blick auf das Locus-Festival in ApulienBlick auf das Locus-Festival in Apulien

Der Trend-Rosato steht bei angesagten Events wie dem Locus-Festival auf der Gästeliste.


Zurück zum Jubiläumswein. Wie schmeckt er denn nun, 25 Jahre später? «Er wirkt zehn Jahre jünger, als er ist!», sagt Sandro Boscaini. «Unglaublich frisch und lebendig, voller Finesse.» Der Alkohol liegt knapp über 16 Volumenprozent, der Restzucker beträgt 5,1 Gramm. Ein trockener Wein also, so wie die Boscainis alle ihre Amarone keltern. Auf die Frage, ob man einen so speziellen Tropfen am besten als Meditationswein geniesst, antwortet Mister Amarone ohne Zögern: «Nein, nein, Amarone ist ein Essenswein. Er passt zu Fleisch, zu Wild, zu Käse …» Und wie geniesst er selber das Jubiläumsgewächs am liebsten? Die Antwort ist gewohnt unprätentiös: «Oh, ein Stück reifer Parmesan, ein Löffel Honig und ein Glas Vajo dei Masi … Das explodiert im Mund.»


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