Unsere Genussmeile beginnt an der Stadthausstrasse, im geschichtsträchtigen Haus National. Das Gebäude wurde 1855 als Villa für einen Spinnereibesitzer errichtet, knapp dreissig Jahre später zog das Restaurant National ein. Hier eröffnet sich eine Vielfalt kulinarischer Welten, die von mediterranen Gerichten bis zu Schweizer Klassikern reicht. Chefkoch Massimo Mazzolos kulinarischer Kompass zeigt in alle Himmelsrichtungen. «Die hausgemachten Ricotta-Gnocchi, das Zürcher Geschnetzelte und das am Tisch zubereitete Rindstatar sind nur einige der Favoriten unserer Gäste», meint der Toskaner. Auch ihr Erlebnishunger wird im National gestillt, beispielsweise an Events wie «Weinkurs für Junge» oder «Käse & Wein».
Weiter geht unser Rundgang durch das Untertor, Richtung Marktgasse. Letztere wird von den Einheimischen auch liebevoll Schluuch genannt, denn sie bildet Hauptachse der Winterthurer Altstadt. Vor der Hausnummer 44 machen wir Halt. Gastgeber Özgür Önemli empfängt uns herzlich in der Cantinetta Bindella. Die Osteria beeindruckt mit behaglicher Gemütlichkeit und Gerichten, die sich an der traditionellen Tafelkultur des Belpaese orientieren. Ein Geheimtipp, der längst keiner mehr ist: die hausgemachte Pasta. Spaghetti, Tagliatelle, Campanelle und Ravioli werden von erlesenen Tropfen aus ganz Italien begleitet. Die umfangreiche Weinkarte sorgt auch bei anspruchsvollen Kennern für leuchtende Augen.
Vitudurum – so hiess die Stadt in der Zeit des Imperium Romanum – ist für seine Parks bekannt. Deshalb lassen wir uns einen Spaziergang durch den Stadtgarten nicht nehmen. An Rosenstöcken und Springbrunnen vorbei, geht es zum nächsten Ziel: Santa Lucia. Zentrum des Ristorante am Bahnhofsplatz ist der lodernde Holzofen. Luca Maglie und seine fleissigen Pizzaiolo-Kollegen wirbeln hier den Teig durch die Lüfte. «Bei uns gibt es über 21 verschiedene Pizza-Kreationen», erzählt uns der gebürtige Pugliese. Doch auch der sämige Risotto oder die echt italienischen Fleisch- und Fischspezialitäten können sich sehen lassen. Den alten Römern hätte es hier bestimmt auch gefallen!