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Faszinierend, wie die 1350 erbaute Festung inmitten sattgrüner Hügel auf ihrer Kuppe thront, wenige Kilometer von der antiken Stadt Orvieto, kurz bevor Umbrien an die Toskana grenzt (eine Ahnung davon vermittelt dieses Video). Seit über 80 Jahren kultivieren die Marchesi Antinori in den tonhaltigen Böden vorwiegend helle Rebsorten wie Riesling oder Sauvignon blanc. 500 Hektar Umschwung gehören zum Castello della Sala, 170 davon sind mit Reben bestockt – und in der Früh vor allem im Spätsommer häufig von Dunstschwaden umweht, was für mystische Morgenstimmung sorgt.
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Erhabener Anblick: das Castello della Sala

An diesem Punkt kommt Botrytis cinera ins Spiel, im Prinzip ein Schädling. Nebel begünstigt den Befall der Reben durch den Pilz, der die Traubenschale perforiert. Scheint nun nachmittags die Sonne, verdunstet Wasser. Schlecht für die Traube, dafür interessant für den Winzer, da der Zuckergehalt steigt, Aromen und Säure sich konzentrieren. Genau aus solchen, von sogenannter Edelfäule befallenen und handverlesenen Trauben keltert Antinori die Cuvée Muffato della Sala.

Der im Barrique ausgebaute Dessertwein aus Riesling, Sauvignon blanc, Gewürztraminer und Grechetto gerät herrlich im Gaumen, cremig, voll, würzige Noten von Muskat, ein Bouquet mit Pfirsich, Honig, Dörraprikose… Typisch Botrytis eben. Frucht, Säure und Süsse harmonieren in wunderbarem Einklang. Eine Wonne als Begleitung von Taleggio, Grogonzola oder anderem rassigem Weichkäse. Und zu Nachtischen jeglicher Art sowieso.