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Auf den Tischen des Santa Lucia Teatro spielt Italianità die Hauptrolle. Tür an Tür mit dem historischen Schauspielhaus Pfauen ist hier (nicht nur) der ideale Ort für jene, welche die Aufführung lieber nicht durch ihren knurrenden Magen stören.


Vorhang auf, für die Bretter, die die Welt bedeuten! Das Zürcher Schauspielhaus gilt als bedeutendste Bühne des Landes, geniesst eine Reputation weit über die Grenzen hinaus. Grosse Klasse erhalten die Gäste auch auf dem gastronomischen Parkett serviert – seit zehn Jahren logiert die Santa Lucia Teatro im ikonischen Bau eine Tramstation oberhalb des Bellevues. Besorgt darum, dass SchauspielerInnen nicht durch grummelnde Hungerbäuche aus dem Konzept gebracht werden.

Von Lustspiel zu Dürrenmatt
An der heutigen Rämistrasse 32 lässt Gastwirt Heinrich Hürlimann 1892 das «Volkstheater am Pfauen» errichten, benannt nach der angrenzenden Wirtschaft. Wobei, Theater … «Lust(-spiel-)tempel» wäre treffender. Zu Berliner Possen, frivolen Pariser Schwänken oder den Verrenkungen von Schlangentänzerinnen diniert das Publikum an langen Tafeln. Amüsement für die Vorstadt-Klientel. Im Laufe der Dreissigerjahre verabreichen unter anderem Emigranten aus Nazi-Deutschland wie Therese Giehse dem Programm eine Frischzellenkur an künstlerischem Anspruch.

Nachdem 1938 die «Neue Schauspiel AG» ins Leben gerufen wird, hält auch der Ruhm Einzug: Wichtige Stücke von Bertolt Brecht, Max Frisch, Friedrich Dürrenmatt und vielen anderen feiern Weltpremiere. Seit der Spielzeit 2019/2020 heissen die Intendanten Benjamin von Blomberg und Nicolas Steman.

 
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Italianità auf den Tischen, an den Wänden Werke der Kunstmalerin Hanny Fries.

Urlaub zum Reinbeissen
Kunst mit Lokalkolorit und Kultur, die durch den Magen geht, geniesst eine Tür weiter hohen Stellenwert: Das Interieur der Santa Lucia Teatro veredeln Werke der Zürcherin Hanny Fries. Mit Italien verband die Kunstmalerin, die 2009 im stolzen Alter von 101 Jahren verstarb, eine emotionale Beziehung. Immer wieder kehrte sie etwa nach Castiglione della Pescaia an der toskanischen Küste zurück. An der gastronomischen Front zieht Geschäftsführerin Vera Ana die Fäden. Mit ihrer Herzlichkeit versteht sie es, den Gästen das Gefühl zu vermitteln, einen Restaurantbesuch lang in den Ferien zu weilen.

Dazu passt, was das Ensemble hinter den Kulissen unter «Regisseur» Andrea Fusaro auf die Teller zaubert: Vitello tonnato, Spaghetti aglio, olio, pecorino e gamberoni, natürlich Pizze aus dem Buchenholzofen … «Ich bin ein Junge aus dem Lazio, der während fünf Jahren in Florenz die Zubereitung toskanischer Spezialitäten lernte», erklärt der Chef, der sich als Teamplayer versteht. «Meine Ambition ist es, aus der Belegschaft eine Familie zu formen, in der jeder bereit ist, 101-prozentigen Einsatz zu leisten.» Abend für Abend. So, wie er selbst. Oder eben die SchauspielerInnen gleich nebenan.
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Auch eine Form von Kunst: Hier entsteht Pizza aus wahrhaft luftigem Teig.