Neues von unserem Weingut
In den letzten 17 Jahren haben wir auf Vallocaia mehr als 30 Hektar Rebland angelegt: Wir haben alte Weinberge erneuert oder sie von Grund auf neu geschaffen.
Ein bestehender Rebberg wird gerodet und erneuert, wenn er das Ende seines produktiven Zyklus erreicht hat oder wenn man die Sorte wechseln möchte. Um einen neuen Weinberg anzulegen, muss man zuerst die Pflanzrechte dazu haben, denn die Weinbergfläche ist in ganz Europa begrenzt. Seit 2016 werden die Pflanzrechte in Italien vom Staat vergeben. Früher war es möglich, sie unter den Winzern zu kaufen und zu verkaufen.
2018 beschlossen wir, einen alten Weinberg zu erneuern, da die Qualität der Trauben und des daraus gewonnenen Weins uns nicht zufriedenstellte. Ausserdem fehlten viele Pflanzen, und die Pflanzdichte war nicht die optimale für unser Gebiet.
Die Erneuerung eines Weinbergs erfordert eine Ruhephase des Bodens von mindestens einem, besser zwei Jahren. Darüber hinaus müssen alle Bodenbearbeitungsarbeiten absolut zeitgerecht erfolgen. Fehler, die in dieser Phase gemacht werden, können zu einer schlechten Verwurzelung oder zu einem verkümmerten Wachstum führen, das noch viele Jahre nach der Pflanzung anhalten kann.
Von der Pflanzung bis zur ersten Qualitätsernte vergehen mindestens vier Jahre.
1. Rodung des alten Weinbergs
Unmittelbar nach der Ernte 2018 wurden die Drahtanlagen und Holzpfähle entfernt und die Pflanzen einschliesslich der Wurzeln mit einem grossen Bagger gerodet.
2. Nivellierung des Bodens
Im Sommer 2019, als der Boden gut getrocknet war, wurde er mit einer Kufe, gezogen von einem starken Raupentraktor, eingeebnet.
3. Umbruch des Bodens
Nach der Einebnung wurde die gesamte Bodenschicht bis in 1 Meter Tiefe mit einem Auflockerungspflug bearbeitet, damit die neuen Pflanzen ihre Wurzeln gut versenken können. Die Wurzelreste des alten Weinbergs wurden manuell beseitigt.
4. Düngung
Im Sommer 2020 wurde eine grosse Menge an organischer Substanz verteilt und in den Boden eingearbeitet.
5. Pflanzvorbereitung
Im März 2021, als der Boden gut «temperiert» war, das heisst durch Frost, Tauwetter, Wind und Sonne den perfekten Feuchtigkeitsgrad aufwies, wurden die Vorbereitungsarbeiten für die Pflanzung durchgeführt: Mittels Kreiselegge wurde der Boden «verfeinert», damit die Erde gut an den Wurzeln der jungen Weinpflanzen haften kann.
6. Pflanzung
Unmittelbar nach der Veredelung des Bodens wurden die Stecklinge eingepflanzt. Das kann man von Hand oder maschinell machen, und da der kalte Wind im März den Boden perfekt vorbereitet hatte, beschlossen wir, maschinell zu pflanzen. Denn die maschinelle Pflanzung ist sehr schnell, gewährleistet eine hervorragende Verwurzelung der Stecklinge und ein schnelles Wachstum – bedingt aber eben eine gute Vorbereitung des Bodens. Die Maschine, die die Pflanzung vornimmt, wird von einem Traktor gezogen und von einem sehr präzisen GPS-System geführt. Das GPS steuert alle Bewegungen der Maschine und garantiert eine hohe Pflanzgenauigkeit: Abstände zwischen den Reihen, Abstand der Pflanzen auf der Reihe, vertikale Position der Pflanze und so weiter. Die Vermessung des Feldes und die Überprüfung aller Einstellungen vor dem Einpflanzen erfordern natürlich Sorgfalt und Aufmerksamkeit. In sechs Stunden wurden 8000 Sangiovese-Stecklinge gepflanzt!
7. Austrieb
Zehn Tage nach dem Einpflanzen begann der Knospenausbruch.
8. Realisierung der Stützstruktur
Nach der Pflanzung werden noch die Pfähle, Drahtanlagen und Verstrebungen
gesetzt, die das Wachstum der Pflanzen in der jungen Phase des Weinbergs stützen und leiten.