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Was macht denn dieser Kerl im Weinberg? Er hält die Reben der Lageders in Balance. Die Winzerfamilie aus dem Südtirol arbeitet biodynamisch – und ein zentrales Puzzleteil in dieser Weltansicht nach Rudolf Steiner ist die Artenvielfalt. «Als Menschen des 21. Jahrhunderts haben wir es oft verlernt, die Zusammenhänge der Natur intuitiv zu erfassen. Hielt eine Bauernfamilie früher Hennen, Schweine, Kühe und baute Getreide, Gemüse und vielleicht auch Wein an, ist diese Hofwirtschaft heute den grossen Monokulturen gewichen», sagt Helena Lageder.

Wer schon mal im Südtirol war, weiss, wovon sie spricht: endlos die Apfelbaumfelder und Weinberge. Da ein Rebberg aber nun mal eine Monokultur ist, lassen mehr und mehr Winzerinnen und Winzer – ob sie nun biodynamisch, ökologisch oder einfach «nur» nachhaltig arbeiten – zwischen den Rebzeilen die Natur spriessen. Denn Blumen, Gräser und Kräuter sind gut für die Bienen und schützen den Boden vor Erosion. «Indem möglichst viele unterschiedliche Pflanzen und Tiere integriert werden, können sich Flora und Fauna in Symbiose entwickeln.» Dass zwischen Lageders Reben auch Rinder grasen, hat einen weiteren Grund. «Die jungen Stiere, die für die Milchwirtschaft keinen ‹Nutzen› haben, werden nicht wie üblich an ausländische Mastbetriebe verkauft und damit Teil der Massenfleischproduktion, sondern kommen nach der Traubenernte zu uns und bleiben bis im nächsten Frühling, bevor sie zurück auf die Alm gehen.» In Lageders Gaststube Paradeis wird dann das ganze Tier verwertet. Der Kreis schliesst sich.